Seit Jahren liegt das Hauptaugenmerk der Banken auf regulatorischen- und Kostenfragen, weniger aber auf der Frage, wie man die gesamte Organisation fit für die Zukunft machen kann und die Unternehmenskultur so gestaltet, dass mit Freude und Elan am Erfolg gearbeitet wird. Die aktuellen Herausforderungen werden aber nicht an der regulatorischen oder technischen Front entschieden, sondern im Mindset derjenigen, die täglich handeln. Entscheidungsträger und Mitarbeiter von Banken bestimmen deren Schicksal. Um es auf den Punkt zu bringen: Wer permanent nur daran arbeitet, den Drachen zu bekämpfen, wird auf Dauer seine besten Mitarbeiter verheizen und verlieren.
So fangen alle Märchen an. Und viele Unternehmensstories. Ob sie erfolgreich verlaufen oder nicht, hat maßgeblich mit ihrem strategischen Zukunftsbild und ihrer Unternehmenskultur zutun. Muss alles unter Schweiß und Tränen gelingen oder darf Arbeit an der Zukunft auch Freude und Spaß bereiten? Muss alles strikt nach Anweisung und Vorschrift geschehen oder darf auch mal experimentiert werden, in dem Glauben, dass eine bessere Lösung entsteht? Arbeiten wir an einer Null-Fehler-Kultur oder ist „trial and error“ erlaubt oder wird gar gefördert? Braucht es mehr Druck und Kontrolle oder mehr Freude und Sinn?
SCHMERZ VERMEIDEN – FREUDE GEWINNEN
Auf das Unternehmen übertragen:
Sprechen wie über „Fight the dragon“ (bekämpfen wir das Unheil) oder „Winning the princess“ (welche Erfolge und Freude können wir erzielen)?
Klar, Start Ups sind aktuell hip und sie haben andere Herausforderungen als etablierte Player. Aber sie sind auch dabei die Welt zu verändern und das macht sie attraktiv für kluge und motivierte Köpfe. Banken hingegen schreiben vor allem Schlagzeilen bei Filialschließungen und Gebührenerhöhungen. Deshalb besuchen viele von uns Fintech Konferenzen und betrachten das Geschäftsmodell von Fintechs und deren Art zu arbeiten wie „Tiere im Zoo“. Und dann? Findet wieder business as usual statt. Im eigenen office werden Checklisten abgearbeitet und Dienstanweisungen verfasst. Zukunftsvorhaben in Zahlen „gepresst“ und Visionen als nicht opportun in Zeiten wie diesen gesehen. Doch wie soll in diesem Umfeld Wachstum geschaffen werden? Wie soll es möglich sein, neue Ufer zu erreichen, wenn der Mut fehlt, die alte Reiseroute zu verlassen? Wie sollen neue Bäume wachsen, wenn niemand den Samen setzt? Wie sollen Mitarbeiter unternehmerisch handeln, wenn Führungskräfte darauf fokussieren, Probleme zu lösen anstatt den Wandel zu initiieren?
„Wir wetten lieber auf unsere Vision als Nachahmer-Produkte anzubieten. Das sollen andere Firmen machen. Für uns geht es immer um den nächsten Traum“. In einem Interview 1984 (zur Zeit der Markteinführung des ersten Macintosh) hat Steve Jobs von einem Traum gesprochen. Einem Zukunftsbild, das die Menschheit maßgeblich beeinflusst und verändert. Nicht von Plänen, Checklisten oder Dienstanweisungen. Was ist der Traum für Ihr Unternehmen? Wo soll Ihre Bank in 3, 5 oder 8 Jahren stehen? Wie verändern Sie damit Ihre Region und das Leben Ihrer Kunden? Welchen Beitrag können Führungskräfte und Mitarbeiter leisten? Und warum ist man stolz darauf, Teil dieser Organisation zu sein? Ja, Sie haben recht, kein Mensch weiß, wie die Welt in 5 Jahren aussehen wird, aber es gibt auch das Zitat, dass Zukunft von denen gestaltet wird, die eine Idee haben. Die anderen werden gestaltet und verschwinden irgendwann…
Klar, alle Anforderungen müssen erfüllt sein. Aber. Gestalten Sie z.B. wieder einmal eine Zukunftskonferenz. Laden Sie auf freiwilliger Basis Mitarbeiter und Führungskräfte ein, am Zukunftsbild Ihrer Bank mitzuarbeiten. Und: laden Sie Kunden dazu ein. Starten Sie eine Initiative und schaffen Sie eine motivierende Vision, die Kraft für die Umsetzung gibt.
Lassen Sie Ihr Zukunftsbild nicht einfach in einer Schublade verschwinden, sondern machen Sie es zum fixen Thema in Ihrer Organisation. Erzählen Sie eine Story, die bildlich macht, wo Sie hin möchten und wie der Weg dorthin gestaltet wird. Machen Sie Videobotschaften, in denen Sie das Zukunftsbild verdeutlichen und Ihre Motivation schildern. Unterstützen Sie die Führungsmannschaft dabei, sich täglich für das Zielbild einzusetzen. In Zeiten des Wandels muss Führung Zuversicht und Hoffnung geben!
Werden Sie konkret. Machen Sie das Bild greifbar. Nein, ich spreche nicht von ZDF (Zahlen, Daten, Fakten). Ich spreche von Emotionen. Was gibt es zu gewinnen? Was haben wir davon, wenn wir uns anstrengen? Was bedeutet es, wenn wir unser Zukunftsbild erreicht haben? Und: wie sieht der Weg dorthin aus? Welche Hindernisse müssen wir überwinden und welche Herausforderungen meistern? Welche konkreten Arbeitspakete sind anzupacken? Wissentlich, dass jeder einzelne Schritt uns näher in Richtung Zukunft bringt.
Binden Sie Ihre Mitarbeiter nicht nur bei der Visionsgestaltung, sondern auch bei der Umsetzung aktiv ein. Erarbeiten Sie mit Hilfe agiler Methoden Maßnahmen. Nutzen Sie bspw. Lego Bausteine, um Prozesse aufzubauen und zu optimieren.
Sie suchen eine klare Ausrichtung für die Zukunft Ihrer Bank? Sie haben eine Vision und möchten daraus eine Bewegung in Ihrer Organisation schaffen? Sie brauchen eine spannende Story, die Mitarbeiter motiviert, das gemeinsame Zielbild zu erreichen? Sie wollen wissen, wie es um den internen Geist und die Kultur bestellt ist? Gerne! Wir sind dabei und liefern. Einfach melden!
Dr.Barbara Aigner
Geschäftsführerin emotion banking
barbara.aigner@emotion-banking.at