Aus dem Nähkästchen einer Vertriebsmitarbeiterin

Warum Menschen oft vorschnell urteilen, ohne wirklich zu wissen

Manchmal hören wir diesen Satz: „Das brauch ich nicht.“ Doch warum sagen Menschen das, noch bevor wir überhaupt erklärt haben, worum es im Detail geht? Diese knappe Abweisung kann verschiedene Ursprünge haben, von Ängsten vor dem Ungewissen bis hin zu starken Einflüssen aus unserem Umfeld. In diesem Blogbeitrag werde ich mich näher damit befassen, warum Menschen oft so vorschnell urteilen und wie wir diese Haltung ändern können.

1) Motiv Angst vor dem Ungewissenen: „Ich trau mich nicht drüber.“

Eine der häufigsten Gründe für das rasche Abblocken von neuen Ideen oder Vorschlägen ist die Angst vor dem Unbekannten. Menschen fühlen sich oft unwohl, wenn sie nicht genau wissen, worauf sie sich einlassen. Die Unsicherheit darüber, was sie erwartet, kann lähmend wirken und dazu führen, dass sie sich zurückziehen und sagen: „Das brauch ich nicht.“ Doch gerade in solchen Momenten verpassen wir oft die Chance, etwas Neues und Spannendes zu entdecken.

2) Die Macht des Umfelds: „Ich habe viel Negatives gehört.“

Unser soziales Umfeld hat einen erheblichen Einfluss auf unsere Entscheidungen. Wenn wir von unseren Freunden, Familie oder Kollegen negative Meinungen über eine bestimmte Sache hören, neigen wir dazu, diesen Meinungen zu vertrauen. Es ist leicht, sich von Vorurteilen beeinflussen zu lassen, ohne sich selbst ein eigenes Bild zu machen. Doch sollten wir uns nicht fragen, ob diese negativen Äußerungen auf persönlichen Erfahrungen oder Vorurteilen basieren?

3) Die Angst, Unwissenheit zuzugeben: „Ich verstehe die Thematik nicht.“

Manchmal verstehen wir das, was uns vorgeschlagen wird, einfach nicht. Anstatt dies zuzugeben und nachzufragen, sagen wir lieber: „Das brauch ich nicht.“ Die Angst davor, als unwissend oder unintelligent angesehen zu werden, hindert uns daran, uns auf neue Informationen und Ideen einzulassen. Doch das ist eine verpasste Gelegenheit, um dazuzulernen und sich persönlich weiterzuentwickeln.

4) Die Prägung unserer Biografie: „Man macht das nicht.“

Unsere Vergangenheit und Erziehung haben einen starken Einfluss auf unsere Denkweise. Wenn uns von Kindheit an beigebracht wurde, dass bestimmte Dinge nicht gemacht werden sollten, dann neigen wir dazu, diese Ansichten auch im Erwachsenenalter beizubehalten. Doch es ist wichtig zu erkennen, dass unsere Biografie nicht unser Schicksal ist, und wir haben die Macht, unsere Denkweise zu ändern.

Als ehemalige Bankberaterin habe ich oft erlebt, wie Menschen vorschnell urteilen und sagen: „Das brauch ich nicht.“ Doch ich habe gelernt, dass es auf unsere Haltung ankommt. Statt wie Banker*innen mit einer Verkaufsabsicht aufzutreten, sollten wir uns empathisch auf den Menschen einlassen und offen über das Thema sprechen. Wenn wir dies tun, werden wir überrascht sein, wie oft es doch interessant und lohnend ist, sich auf Neues einzulassen.

Letztendlich liegt es an uns, wie wir auf neue Ideen und Vorschläge reagieren. Statt vorschnell abzulehnen, sollten wir uns die Zeit nehmen, uns zu informieren und offen zu sein für das Unbekannte. Denn oft verbirgt sich hinter einem „Das brauch ich nicht“ eine spannende Möglichkeit zur persönlichen Entwicklung und Bereicherung.

Ich war als Bankberaterin so frei und habe direkt gefragt: „Wie meinen sie das genau? Lassen sie und einfach mal ohne „Verkaufsabsicht“ über das Thema sprechen. Ok?“

Und ja es war ok, immer. Und immer, wirklich immer war es dann doch interessant. Es ist unsere Haltung. Sind wir die Verkäufer*innen die unser Produkt anbringen wollen, haben wir meist verloren. Sind wir emphatische Berater*innen, die unbedarft sich auf den Menschen einlassen, dann ändert das so einiges.